15. ZÜRCHER TRAUMATAGE -
Embodiment, Emotionen und Mensch-Sein - 3. Tag
Anmeldung für den 3. Tag
Daten
und 14.30 - 17.30 Uhr
Prof. Dr. Ruth Lanius (CAN)
Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs (DE)
bzw. Deutsch mit Übersetzung ins Englische
Programmaufteilung:
1. Tag, 20. Juni:
10.00 - 13.00 Uhr: Prof. Dr. Ruth Lanius
14.30 - 17.30 Uhr: Prof. Dr. Thomas Fuchs
2. Tag, 21. Juni:
10.00 - 13.00 Uhr: Dr. Peter A. Levine
14.30 - 17.30 Uhr: Prof. Dr. Ruth Lanius
3. Tag, 22. Juni:
10.00 - 13.00 Uhr: Prof. Dr. Thomas Fuchs
14.30 - 17.00 Uhr: Dr. Peter A. Levine
17.00 - 17.30 Uhr: Abschluss, Abrundung
Programm für
Sonntag, 22. Juni, 10.00 - 13.00 Uhr
Das Trauma als leibliche Grenzsituation
Prof. Dr. Thomas Fuchs (DE)
Als Grenzsituationen bezeichnet der Philosoph Karl Jaspers Erfahrungen, die unser bisher gültiges Welt- und Selbstbild grundlegend in Frage stellen und uns so vor einen Abgrund der Existenz bringen. Das Trauma stellt in diesem Sinn ein Ereignis dar, das sich nicht fliessend aneignen und in einen Sinnzusammenhang des bisherigen Lebens integrieren lässt – sondern unser Mensch-Sein massiv verändert. Das Eindringen des Fremden in den eigenen Körper, die Erfahrung der Ohnmacht und Ausgeliefertheit können das Urvertrauen in die Welt irreversibel erschüttern. So bleiben die Betroffenen gezeichnet von der leiblichen Grenzerfahrung, der sie ausgesetzt waren und die sie nicht verdauen konnten. Wie diese Grenzsituationen gleichwohl auf lange Sicht wieder in das Leben integriert werden können, stellt die zentrale Frage für die Traumatherapie dar.
Sonntag, 22. Juni, 14.30 - 17.30 Uhr
Vitalität, Lebendigkeit und Freude
Dr. Peter A. Levine (USA
„Es gibt eine Stimme,
die keine Worte benutzt. Höre.»
- Rumi
Trauma
schliesst den Verlust der Beziehung zu einem authentischen, spontanen
Selbst ebenso ein wie unser grundlegendes Gefühl von Gerechtigkeit und
Zugehörigkeit zur Welt. Wenn wir uns auf das einlassen, was uns einst
überwältigt und einseitig geprägt hat, stossen wir auf somatische und
emotionale Blockaden. Die Aufarbeitung des Erlebten führt bei einer
einfühlsamen Begleitung zu Momenten von tiefer Berührung, Freude, Glück
und Zufriedenheit. Können diese speziellen Erfahrungen mehr und mehr
integriert werden, richtet sich die Person zunehmend stärker auf
Vitalität und Lebendigkeit aus. Sich wieder einzulassen auf das
gemeinsame Erleben von Herzenswärme, Freude und Aufregung ist ein
Schlüssel für einen tiefgründigen Wandel. Nur wenn das bewusst
angestrebt und gepflegt wird, ist aus Sicht des SE-Pioniers
Trauma-Arbeit wirklich wertvoll. Für diese wichtige Neuausrichtung des
eigenen Mensch-Seins braucht es den Fokus auf das "Bottom-Up"-Prinzip,
in dem Stammhirn und Kleinhirn eine zentrale Rolle übernehmen.
Selbstwahrnehmung ist für Peter A. Levine eine unmittelbare Funktion des
optimierten Zusammenspiels elementarster Empfindungen, Bewegungen,
Emotionen und Gefühle. In Anlehnung an Erich Fromm geht es ihm um die
volle Gewahrwerdung des eigenen Selbst.
Wir müssen hinuntersteigen zu
den tiefsten Wurzeln des Lebens.
Jedes lediglich oberflächliche Ordnen
des Lebens, das seine tiefsten Bedürfnisse
unbefriedigt zurücklässt, ist derart belanglos -
wie wenn gar kein Versuch des Ordnens
gemacht worden wäre …
--Das I Ging
(das Chinesische Buch des Wandels, zirka 2,500 vor Christus)
Dr. Peter A. Levine
Peter A. Levine, Ph.D., ist der Entwickler von Somatic Experiencing® (SE™), einem naturalistischen und neurobiologischen Ansatz zur Traumaheilung, den er in den letzten 50 Jahren entwickelt hat. Er hat einen Doktortitel in Biophysik von der UC Berkeley und einen Doktortitel in Psychologie von der International University. Er ist Gründer und Präsident des Ergos Institute of Somatic Education …
Prof. Dr. Ruth Lanius
Ruth Lanius, MD, Ph.D., Professorin für Psychiatrie, ist Leiterin der Forschungsabteilung für posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD) an der University of Western Ontario. Sie gründete den Traumatic Stress Service und das Traumatic Stress Service Workplace Program, die sich auf die Behandlung und Erforschung der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und damit zusammenhängender …
Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs
Thomas Fuchs, Prof. Dr. med. Dr. phil., Psychiater und Philosoph, lehrt als Karl-Jaspers-Professor für philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Heidelberg. Er ist Leiter der Sektion Phänomenologische Psychopathologie und Psychotherapie an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Er ist zudem Herausgeber der Zeitschrift „Psychopathology“ und …
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